bei mir gehts mit dem Neid auf Leute wie Helene Hegemann. Natürlich ist dieses Erfolgreiche-Künstler- und Intellektuellenumfeld hilfreich, aber ich stelle es mir auch anstrengend vor. Und jetzt hat sie noch so viele Jahre vor sich, die sie hohem Erwartungsdruck standhalten muss. Außerdem habe ich Respekt davor, dass sie so jung schon so konzentriert und fleißig arbeitet. Wenn, dann beneide ich diese Zielstrebigkeit und diesen Eifer. Neid und Leid tun ganz nah.
Als wir mit dem Blog angefangen haben, waren wir ja noch überrascht, dass es nicht so viele Literaturblogs gibt oder sie so schwer zu finden sind. Ich denke immer noch, dass es sich um eine überschaubare Menge handelt und vor allem, dass diese miteinander recht gut vernetzt sind. Aber es scheint ein offenes Netzwerk zu sein. Offener als der Literaturbetrieb draußen. Über manche Neuentdeckungen während der letzten Tage, wie Fixpoetry und Forum der 13, freue ich mich. Hilfreich ist auch die Autorinnenvereingung mit ihrem Amelia Blog, die jetzt auch den Goldstaub-Wettbewerb veranstaltet. Unsere Liste ist natürlich noch am Anfang, aber ich finde gut, wenn sie langsam mit unserem Blog wächst.
Der ganze Brief schlägt eine ganz schön streberhafte Richtung ein, aber was ich noch erzählen wollte – meine Arbeit als Texterin ist auch fürs Schreiben hilfreich. Man lernt, nicht zu schnell zufrieden zu sein, Sachen immer wieder zu überarbeiten und tragfähige Ideen zu entwickeln. Auch Sachen wegzuwerfen und was für große Unterschiede, zum Beispiel bei dreiteiligen Namen, jedes Wort macht. Nicht zuletzt wird der Einfallsreichtum angekurbelt. Durch den Anfahrtsweg habe ich auch wieder Zeit zum Lesen, in der U-Bahn. Achja, aber natürlich hat die Arbeit nicht nur Vorteile und anderes leidet.
Viele Grüße aus dem vorweihnachtlichen Berlin,
deine Eva
P.S. Das ist in Mostar bestimmt komisch, eine Seite ganz geschmückt und die andere gar nicht oder habe ich da falsche Vorstellungen? Du würdest ja auf die geschmückte gucken...