ich freue mich dieses Jahr wieder sehr, dass der Frühling angefangen hat. In unserem Hof werden Sträucher gepflanzt, die natürlich noch etwas spärlich aussehen, aber kommende Wirkung andeuten. Es ist eine gute Zeit für Umbrüche. Im Büro sind meine letzten fünf Wochen angebrochen und einerseits kann ich mir gar nicht vorstellen, nicht mehr dort zu sein, andererseits freue ich mich auf die neue Aufgabe, die unter anderem mit mehr Freiheit verbunden ist. So habe ich die Hoffnung auf mehr Mußestunden. Zu dem Thema habe ich neulich auch ein kleines Gedicht geschrieben, das ich dir schon geschickt habe, aber hier nochmal einfügen möchte:
Halt, hiergeblieben
eine Verantwortung hat
süßen Speck mit Grübchen
und überströmende Augen
die ankommen wollen
emsig begangene Wege
nun breiter werdend
führen eventuell zum
ersten Auto und und und
die Muße dreht sich
winkend nochmal um
Über das Auto als Symbol für Unabhängigkeit und ein geregeltes Einkommen musste ich länger nachdenken. Auf eine Art finde ich das Bild nicht ganz zutreffend - davon abgesehen, dass es unoriginell und unlyrisch ist, weil ein Auto eigentlich Luxus ist und es erstmal schon als Erfolg gelten sollte, überhaupt finanziell unabhängig zu sein. Andererseits macht ein Auto als Anreiz mehr Spaß als das pure Überleben, auch wenn es der Beginn einer materiellen Spirale ist. Allgemein verliert das Auto als Statussymbol an Bedeutung, wie ich in der Agentur immer wieder höre. Ich selbst hätte trotzdem lieber ein Auto als zum Beispiel ein Smartphone (hm, hinkt etwas, weil es nicht die gleiche Preiskategorie ist). Meine Kollegin spricht übrigens immer vom Bionade-Biedermeier, was ich für die heutigen 30- und 40-jähringen sehr passend finde.
Dir auch eine gute Mischung aus Muße und Mühe wünschend, grüßt
deine Eva
P.S. Danke für die Ermutigungen aus deinem letzten Brief!