Dienstag, 8. Juni 2010

Beschwörung

(Zu David Grossmann 2010)

Auf der Flucht der Flucht vor den Nachrichten die
die eine persönliche die nackte unversöhnliche
enthalten könnten wandern sie durch Galiläa sie
eine Frau und ein Mann deren gemeinsamer Sohn
ist ihm unbekannt gegen seinen Tod an erzählt sie
die Wanderung strengt auch mich an viele Schichten
gut geschildert aber die Proportionen sie
passen nicht mehr so der dialogische Epilog
im Fieberwahn schürt Erwartungen an eine Form die
ihre Vollendung schuldig bleibt irgendwo
das Ende geht dann doch zu schnell weil sie
so manche Einzelheiten auf der Stecke verloren
gingen in der steinigen Ödnis aus der die
braune Hündin tritt auch ohne den Krieg wird
eine Familiendreiecksgeschichte aufgeladen die
zu erwartende Eifersucht bleibt aus und verstörend
ohnehin schwierige substantielle Situationen sie
werden durch Sex bei dem viel geredet wird erleichtert
andererseits gesteigert zur Unerträglichkeit die
politische Ausgewogenheit und private Mystik verstören
nah an Israels Natur