nach Feldkirch gefahren, Preis erhalten, aufgeregt gewesen, dankbar gewesen, gelesen und sehr gut gefrühstückt im ehemaligen Hotel Alpenrose (jetzt "Gutwinski"). Den ersten Preis bekamen Tabea Xenia Magyar und Tristan Marquardt für eine Gemeinschaftsarbeit, einen Zyklus von vier Gedichten. Als G13-Mitglieder meinen sie es wirklich wörtlich mit dem Lyrikkollektiv, es geht in letzter Konsequenz um gemeinsames Schreiben, mehrstimmige Gedichte. Wahrscheinlich war das bekannt - aber mir wurde es erst in Feldkirch deutlich. Interessanter, in vieler Hinsicht funktionierender Ansatz. Der Gewinnerzyklus sehr atmosphärisch und mal wieder ein Beweis, wie wichtig der Form-Gedanke, eine konsequente und harmonische äußere Gestaltung für Gedichte heute ist.
Hier kann man die Gewinnertexte anschauen:
http://www.saumarkt.at/lyrikpreis/feldkircher-lyrikpreis-2013-preistr%C3%A4gerinnen
Dass Lyriker/innen eng zusammen arbeiten, voneinander lernen und sich beeinflussen halte ich für den Normalzustand. Kann ein Gedicht fertig sein, bevor es von einer anderen Poetin wahrgenommen und kommentiert worden ist? Vielleicht, aber das ist eher die Ausnahme und möglicherweise ist es dann trotzdem Ergebnis von Gesprächen oder Leseerlebnissen mit Gedichten anderer Lyriker, die dem eigenen Schreiben vorausgegangen sind. In der Poesie ist es wohl wichtiger denn je, auf dem neuesten Stand über Trends und Entwicklungen zu sein, also im Austausch zu stehen mit Gleichgesinnten. Nichts wirkt so schnell antiquiert oder ungeschickt wie Lyrik ohne Bezug zu aktuellen Poetiken - und das hat noch nichts mit Talent zu tun.
Trotzdem halte ich es für wichtig, eine eigene Stimme zu entwickeln, rein aus praktischen Gründen. Auf Lesungen bekomme ich regelmäßig die Rückmeldung, dass meine Gedichte "berührt" hätten. Ich freue mich darüber, denn das heißt ja, dass ich etwas gegeben habe, Anregungen, Unterhaltung, Gefühl. Mehr als was man gelegentlich "Wortgeklingel" nennt. Es fiel in Feldkirch auch mehrmals der Begriff "Lebensbegleiter" für Gedichte, die manchen Lesern und Leserinnen langfristig etwas schenken. Solche Gedichte zu schreiben wäre erstrebenswert. Sind Gedichte aber weniger intellektuell, wenn sie unmittelbaren Zugang ermöglichen, auch nicht "Eingeweihten", eine persönliche Botschaft vermitteln, ein Gefühl?
Noch eine kleine Randbemerkung zur Stadt Mostar, der wir in unserem Blog ganz besonders verbunden sind: Am geschichtsträchtigen 9. November war der 20. Jahrestag der Zerstörung der alten Brücke. Dazu empfehle ich folgende Doku, die noch bis kommenden Samstag online ist:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/2272624/
Und um diesen "informativen" Brief komplett zu machen, noch der Link zu deinem neuen Poetenladen-Profil, das sehr schön und repräsentativ geworden ist:
http://www.poetenladen.de//eva-brunner.php
Ich denke dieser Tage viel an dich und freue mich, bald von dir zu hören!
Sibylla
Hier kann man die Gewinnertexte anschauen:
http://www.saumarkt.at/lyrikpreis/feldkircher-lyrikpreis-2013-preistr%C3%A4gerinnen
Dass Lyriker/innen eng zusammen arbeiten, voneinander lernen und sich beeinflussen halte ich für den Normalzustand. Kann ein Gedicht fertig sein, bevor es von einer anderen Poetin wahrgenommen und kommentiert worden ist? Vielleicht, aber das ist eher die Ausnahme und möglicherweise ist es dann trotzdem Ergebnis von Gesprächen oder Leseerlebnissen mit Gedichten anderer Lyriker, die dem eigenen Schreiben vorausgegangen sind. In der Poesie ist es wohl wichtiger denn je, auf dem neuesten Stand über Trends und Entwicklungen zu sein, also im Austausch zu stehen mit Gleichgesinnten. Nichts wirkt so schnell antiquiert oder ungeschickt wie Lyrik ohne Bezug zu aktuellen Poetiken - und das hat noch nichts mit Talent zu tun.
Trotzdem halte ich es für wichtig, eine eigene Stimme zu entwickeln, rein aus praktischen Gründen. Auf Lesungen bekomme ich regelmäßig die Rückmeldung, dass meine Gedichte "berührt" hätten. Ich freue mich darüber, denn das heißt ja, dass ich etwas gegeben habe, Anregungen, Unterhaltung, Gefühl. Mehr als was man gelegentlich "Wortgeklingel" nennt. Es fiel in Feldkirch auch mehrmals der Begriff "Lebensbegleiter" für Gedichte, die manchen Lesern und Leserinnen langfristig etwas schenken. Solche Gedichte zu schreiben wäre erstrebenswert. Sind Gedichte aber weniger intellektuell, wenn sie unmittelbaren Zugang ermöglichen, auch nicht "Eingeweihten", eine persönliche Botschaft vermitteln, ein Gefühl?
Noch eine kleine Randbemerkung zur Stadt Mostar, der wir in unserem Blog ganz besonders verbunden sind: Am geschichtsträchtigen 9. November war der 20. Jahrestag der Zerstörung der alten Brücke. Dazu empfehle ich folgende Doku, die noch bis kommenden Samstag online ist:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/gesichtereuropas/2272624/
Und um diesen "informativen" Brief komplett zu machen, noch der Link zu deinem neuen Poetenladen-Profil, das sehr schön und repräsentativ geworden ist:
http://www.poetenladen.de//eva-brunner.php
Ich denke dieser Tage viel an dich und freue mich, bald von dir zu hören!
Sibylla