Sonntag, 18. August 2013

Und wie wir endlich zum Mond kamen, war's ein Stück faul Holz

Bisweilen ist es gut ein wenig Abstand zu nehmen
Von all diesen Geschichten zwischen Schreibtisch und Bett
Und einmal so durchzuatmen wie der Astronaut Chris Hadfield.
Als er Space Oddity in einer Raumstation sang

In jenem schwerelosen Zustand der uns beruhigen soll
Und glauben lassen dass die Erde immer noch kein umgestürzter Hafen sei
Und dass sich noch alles um alles drehe sagst du
Und ich schaue dir zu wie du das Atmen vor dem Spiegel übst

Um mir zu beweisen dass wir beide
Noch am Leben sind und sich etwas wie Zärtlichkeit einstellt
Wenn die Luft in den Lungen ausreicht um
Sich in den luftleeren Raum fallen zu lassen und dennoch zu singen


Gedicht von Ursula Teicher-Maier


Ursula Teicher-Maier lebt in und um Darmstadt. Zuletzt erschien ihr Lyrikband "Das Reiben der Vögel an Mozart", Horlemann Verlag 2013. Sie erhielt den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis für Literatur und andere Ehrungen und arbeitet in der Künstlerinnen-Gruppe „fishing for art“ in der Darmstädter Kunstfabrik mit, ist außerdem Vorstandsmitglied des Verbands deutscher Schriftsteller, Hessen und Mitglied der Europäischen Autorenvereinigung DIE KOGGE. ursula-teicher-maier.de